Wichtige Einsatzbereiche sind Katastrophen- und Klimaschutz, nachhaltige Landwirtschaft und Wassermanagement
Daten zum Wetter, zum Zustand der Vegetation und Wälder, zur Schneebedeckung: Verschiedenste Daten zur Erdoberfläche, erfasst sowohl von Satelliten als auch von Bodenmessstationen, sollen in einem einzigen System zusammengeführt und zugänglich gemacht werden. Das ist das Ziel der internationalen Initiative GEO, an der sich Nationalstaaten und ihre Forschungseinrichtungen weltweit beteiligen. Vom 2. bis 4. Oktober 2023 treffen sich die Mitglieder des europäischen Ablegers EuroGEO in Bozen. Organisiert wird der Erdbeobachtungsgipfel von Eurac Research in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission (Generaldirektion Forschung und Innovation DG RTD) und dem Institut für Luftverschmutzung des italienischen nationalen Forschungsrats. Im Anschluss an die Konferenz findet vom 4.-6. Oktober ein Forschungs-Workshop des Projekts OEMC (Open-Earth-Monitor) statt, das auf den Aufbau einer Open-Source-Cyberinfrastruktur im Bereich von Umweltdaten abzielt.
ürreperioden, wie sie im vergangenen Sommer in mehreren Gebieten in Europa vorkamen, sind nicht nur ein Problem im Hinblick auf die Wasserversorgung. Wenn Gewitter mit Starkregen folgen, kann der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Überflutungen mit großen Schäden können die Folge sein. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge werden solche Extremwetterereignisse besonders auch in Europa in den kommenden Jahren zunehmen.
Erdbeobachtungsdaten, kurz Geodaten, können bei zukunftsträchtigen Entscheidungen in der Politik und beim Verwalten von Ressourcen eine wichtige Rolle spielen. Besonders in den Bereichen Katastrophenschutz, Gesundheit, Energie, Klima, Wasser, nachhaltige Landwirtschaft und biologische Vielfalt erwarten sich die Mitglieder der Initiative GEO (Group on Earth Observation) durch die bessere Koordinierung der Daten einen großen Nutzen. „Es geht nicht nur darum, zu beobachten, was auf der Erde passiert und Daten zu einzelnen Ereignissen zu erfassen. Vielmehr geht es darum, aus dem Gesamtkontext heraus zu verstehen, warum etwas passiert und dadurch Risiken früh zu erkennen und abzuleiten, was wir tun können, um uns auf zukünftige Entwicklungen bestmöglich vorzubereiten. Dafür müssen wir uns sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf globaler Ebene noch stärker vernetzen“, erklärt Alexander Jacob von Eurac Research, der den groß angelegten Erdbeobachtungsgipfel in Bozen mitorganisiert. Neben der Rolle als Gastgeber ist Eurac Research vor allem als wissenschaftlicher Partner in der Arbeitsgruppe „GEO Mountains” aktiv, sowie bei der Entwicklung von Standards zum Austausch von Geodaten im Kontext digitaler Zwillinge. Das sind virtuelle Modelle, in denen Prozesse oder Objekte aus der realen Welt in der digitalen Welt nachgebildet werden.
Ziel der Konferenz in Bozen ist zum einen der wissenschaftliche Austausch unter Expertinnen und Experten. Außerdem soll ein Strategiepapier ausgearbeitet werden, das die Interessen der europäischen Länder enthält und somit eine Vorbereitung auf die globale GEO-Konferenz ist, die im November in Kapstadt stattfindet.
Der Workshop zum Projekt OEMC (Open-Earth-Monitor) findet im Anschluss an die EuroGEO-Konferenz vom 4.-6. Oktober 2023 im Forschungszentrum Eurac Research in Bozen statt. Ziel ist es, eine „Open-Source-Cyberinfrastruktur“ aufzubauen, also eine frei zugängliche Infrastruktur, die Umweltinformationen auf europäischer und globaler Ebene besser nutzbar macht. Organisiert wird der Workshop von der OpenGeoHub Foundation in Zusammenarbeit mit Eurac Research.
Programm und Infos zur EuroGEO in Bozen: https://egw2023.eurac.edu/
Programm und Infos zum OEMC Global Workshop: https://earthmonitor.org/gw2023/